Jeder wirbt für sich allein? Wie auf Telegram der Aufruhr zum Geschäft wird
Wie ziehen rechtsextreme und verschwörungsideologische Kräfte Geld aus ihrem digitalen Aktivismus? Diese Frage stellt sich vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl an Akteuren, die sich mit aufrührerischen Inhalten eine wichtige Einnahmequelle erschlossen haben. Dafür stehen etwa Telegram-Kanäle, über die Influencer, Alternativmedien und Organisationen zu Käufen und Spenden aufrufen. Empirisch zu klären ist hierbei insbesondere die Bedeutung, die verschiedenen Formen der Monetarisierung zukommt. Welche Plattformen zum Vertrieb von Produkten oder zur Akquise von Spenden genutzt werden, welche Rolle eigentlich Kryptowährungen beim Finanzverhalten spielen und wie sich die Konkurrenz auf dem Markt auf die Kooperation zwischen den Akteuren auswirkt, behandeln wir daher in unserem Fokus-Thema.
Die Finanzierung rechtsextremer und verschwörungsideologischer Bewegungen ist traditionell vielfältig. Die größte Rolle spielten hierbei in der Vergangenheit Großspender*innen, die mit erheblichen Geldsummen Aktivitäten unterstützten und Infrastruktur förderten. Auch durch subkulturelle Konzerte, Festivals oder Kundgebungen konnten rechtsextreme Gruppen Einnahmen generieren, nicht nur über den Erlös von Tickets, sondern auch den Verkauf von Tonträgern und Merchandising-Produkten.2 Überdies boten Szene-Publikationen Möglichkeiten, um an Geld zu kommen, etwa in Form von Werbung, Abonnements oder Spenden. Insgesamt finanzierte sich die Szene größtenteils im Verborgenen, wenngleich in professionalisierter Weise.3 Mit der Digitalisierung hat sich das geändert. Sie hat nicht nur neue Charaktere hervorgebracht, die durch digitale Manöver Aufmerksamkeit erregen, sondern auch eine Vielfalt von Influencer*innen und Alternativmedien, die sich zu einem großen Teil oder gar ausschließlich von ihrem digitalen Aktivismus finanzieren. Das heißt: Sie monetarisieren Inhalte, die sie über digitale Plattformen verbreiten, oder lassen das digitale Treiben mit Spenden unterstützen.
Die Crowd als Pate: Plattformen und Quellen der Finanzierung
Diese crowd-basierte Mikrofinanzierung unterscheidet sich deutlich von den hergebrachten Finanzierungsmethoden: Das Einwerben von Spenden geschieht nun weithin sichtbar. Zugleich nimmt die »Ökonomie des Hasses«4 über den Verkauf von Merchandise-Artikeln eine neue Wendung. Denn lange war dies an CD-Labels und Mail-Order gekoppelt, die das Know-How und die Ressourcen für Produktion und Vertrieb besaßen. Heute aber benötigt es nur wenige Klicks, um sich mit eigenem Branding als Hochglanz-Influencer*innen selbst zu vermarkten. Gerade schillernde Einzelpersonen eignen sich zur Inszenierung über digitale Kanäle, in denen man durch regelmäßige Interaktionen eine parasoziale Beziehung zu den Follower*innen entwickelt.5 Dabei binden sich die Abonnent*innen emotional an die vermeintlich authentisch agierenden Profilbetreiber*innen. Die parasozialen Bande lassen sich durch Darstellungstechniken wie der direkten Ansprache, dem Blick in die Kamera und den Rekurs auf eine durch vorherige (virtuelle) Kontakte etablierte ›gemeinsame Vergangenheit‹ intensivieren. Dadurch gewinnen die neuen Meinungsführer*innen und ihre Botschaften an Überzeugungskraft; es entsteht ein Vertrauensverhältnis.
Bisher wurde dieses Prinzip insbesondere von Marketingabteilungen großer Firmen genutzt. Influencer*innen traten dabei vor allem als Expert*innen für Themen wie Mode, Sport oder Games auf. Aber auch die Bedeutung politischer Influencer*innen hat in jüngster Vergangenheit zugenommen – begünstigt durch einen Wandel in der Nachrichtennutzung.6 In den neuen Bewegungsunternehmer*innen verbinden sich nun beide Influencer*innentypen. Durch regelmäßiges Posten und kontinuierliche (parasoziale) Interaktion wird eine Fanbase aufgebaut, während sie in ihren Kanälen einen Mix aus politischer Ideologie und Desinformation verbreiten, in den Spendenaufrufe oder Produktempfehlungen eingestreut werden. Telegram ist dafür eine ideale Plattform, da (Hass-)Inhalte dort nicht moderiert werden und die Funktionsweise eine direkte und ungefilterte Ansprache ermöglicht, um Anhänger*innen zum Handeln zu mobilisieren – und um finanzielle Unterstützung zu buhlen.7
Um die Bedeutung verschiedener Finanzierungsformen zu untersuchen, haben wir zunächst die Hyperlinks, Bankverbindungen und Kryptokonten (sogenannte Wallets) aller rund zwölf Millionen textuellen Nachrichten der 1.818 Kanäle unseres Samples herausgefiltert.8 Aus der Gesamtmenge der Links haben wir sodann 265.000 Nachrichten identifiziert, die auf eine Monetarisierung hindeuten: nämlich solche, die Verlinkungen zu Online-Shops, Marktplatz-, Video- und Transaktionsplattformen enthalten.9 Im Ergebnis sehen wir, dass Verlinkungen zu den Seiten des Kopp-Verlags sowie von Amazon und Paypal zu den am häufigsten verbreiteten Links zählen. Auch kleinere Webshops wie der von AUF1 oder politikaufkleber.de, der vom bekannten Neonazi Sven Liebich betrieben und mittlerweile offline genommen wurde, sind darunter zu finden. Weiterhin werden Links zu Social-Payment-Service-Anbietern wie »Patreon« oder »Buy Me a Coffee« gestreut oder direkt auf Krypto-Wallets und Bankkonten verwiesen.
Die Angabe einer Bankverbindung ist das am weitesten verbreitete Vehikel, um direkte Finanztransaktionen zu ermöglichen. In knapp 35.000 Nachrichten konnten wir IBANs identifizieren. Insbesondere Kanäle der Querdenken-Bewegung10 sowie des QAnon- und Verschwörungsmilieus machen vergleichsweise häufig davon Gebrauch. Paypal stellt ein weiteres Mittel dar, um auf direktem Wege Geldflüsse zu ermöglichen: Insgesamt finden wir rund 28.000 Nachrichten, die darauf verweisen. Die Transaktionsplattform ist dabei sowohl unter Rechtsextremist*innen und -populist*innen als auch Querdenken-Aktivist*innen beliebt.11 Verlinkungen zu Krypto-Wallets hingegen spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. In lediglich 2.641 Nachrichten lassen sich solche Adressen identifizieren. Insbesondere wird die alternative Finanzinfrastruktur im QAnon- und Querdenken-Milieu genutzt. Aber auch etliche demokratiefeindliche Influencer wie Ken Jebsen, Heiko Schrang oder Oliver Janich bemühen sich um Zuwendungen in Form von Kryptowährungen.
Von Wasserfiltern und Erzengeln: Konjunkturen der Monetarisierung
Eine ambivalente Rolle nehmen Videoplattformen ein. YouTube als prominenteste unter ihnen war eine der ersten digitalen Monetarisierungsvehikel, mit der etwa die Identitäre Bewegung Geld verdiente. Auch auf alternativen Plattformen wie DLive oder Bitchute lässt sich durch die Bereitstellung von Inhalten Geld verdienen. Diese Plattformen erfreuen sich auch deswegen zunehmender Beliebtheit in den untersuchten Milieus, weil YouTube indessen Akteure aus diesen Kreisen von der Monetarisierung ausgeschlossen oder gar komplett verbannt hat.12 Für DLive gibt es öffentlich zugängliche Zahlen, anhand derer der finanzielle Ertrag dort verbreiteter Inhalte abgeschätzt werden kann. Dieser ist gleichwohl recht überschaubar. Martin Sellner beispielsweise, der dort einen Account mit rund 13.000 Follower*innen betreibt, hatte im Juni gerade einmal rund 300 US-Dollar erwirtschaftet. Allerdings lässt sich nicht abschätzen, inwieweit die Akteure solche Videoplattformen aus finanziellen Überlegungen nutzen oder ob sie bloß ihre Inhalte dort bereitstellen, um ihre Botschaften bestmöglich zu verbreiten. Darum lassen wir sie in der weiteren Analyse außen vor und konzentrieren uns auf die Plattformen, Shops und Zahlungsweisen, bei denen der Monetarisierungswille evident ist und/oder deren eigentlicher Zweck tatsächlich Finanztransaktionen sind.13
Auf den untersuchten Plattformen führten die mit Abstand meisten Verlinkungen zur produktbezogenen Finanzierung zum Kopp-Verlag. Gut 90.000 Nachrichten verweisen auf die Webseite, auf der neben einschlägigen Büchern und Nahrungsergänzungsmitteln allerlei Zubehör für die »Krisenvorsorge« feilgeboten wird. Dabei fällt auf, dass die vielen Verlinkungen von einer vergleichsweise kleinen Gruppe von Kanälen stammen: Fünf Kanäle sind für 89 Prozent aller Verlinkungen verantwortlich. Spitzenreiter ist dabei der selbsternannte Sicherheitsexperte Stefan Schubert (schubertslm) mit knapp 40.000 Nachrichten, gefolgt von Eva Herman (evahermanoffiziell) mit rund 19.000 Nachrichten. Auch der (Ex-)Schlagersänger Michael Wendler (michaelwendlerofficial) verlinkt häufiger auf den Verlag. Der verlagseigene Kanal (koppreport) zeigt ebenfalls großen Eifer bei der Bewerbung eigener Produkte (rund 15.000). Auch Amazon spielt eine bedeutende Rolle bei der Finanzierung. Insgesamt wurden 11.731 Nachrichten gefunden, die auf den Marktplatz verlinken. Das verlinkende Akteursspektrum ist dabei nicht so begrenzt wie beim Kopp-Verlag; die Top-Fünf-Kanäle sind hier gleichwohl für 44 Prozent der Links verantwortlich. Außerdem handelt es sich bei den Verlinkungen zu 42 Prozent um Affiliate-Links.
Ein Kanal, der Affiliate-Links in hohem Maße nutzt (1.667 Verlinkungen), sind die »Unabhängigen Nachrichten« (nachrichtenportal).14 In der Kanalbeschreibung erklärt der Betreiber offen, dass er als Amazon-Partner »etwas an qualifizierten Verkäufen [mitverdient]« und mit dem Kauf von Produkten seine »Arbeit« unterstützt würde. Neben Büchern, die den Untergang Deutschlands prophezeien, finden sich dort Nachrichten zu Wasserfiltern, die im »Krisenfall« sauberes Trinkwasser liefern könnten. Die Amazon-Links wiederum, die nicht als Affiliate-Links gekennzeichnet sind, entfallen hauptsächlich auf Kanäle, die auf selbst verfasste Bücher verlinken.15 Sie widmen sich solchen Themen wie »Lichtarbeit und spiritueller Widerstand gegen die Neue Weltordnung« oder wollen etwa Anleitungen dazu sein, »[w]ie man Kontakt zum [Erz]Engel [Michael] aufnimmt«. Teilweise haben die verwertungsorientierten Akteure auch eigene Plattformen gegründet. Insbesondere in Querdenken-Kreisen wird etwa auf die Webseite der »Klagepaten« (2.032) verwiesen, auf der neben Hinweisen, wie man unterstützen kann, um Spenden für die Aufrechterhaltung ihrer »Arbeit« (u.a. »TV-Sendungen, Betreuung diverser Telegram-Themengruppen zur gegenseitigen Hilfestellung und Vernetzung untereinander«) geworben wird. Die Betreiber lamentieren dort über die Sperrung ihres Paypal-Accounts, weswegen Spenden auf ein Bankkonto zu überweisen seien. Inwieweit solche Plattformen politisch-ideologischen und inwieweit finanziellen Motiven folgen, kann letztlich nur spekuliert werden. Dass letztere aber zumindest signifikant sind, scheint naheliegend angesichts der Vehemenz, mit der zuweilen um finanzielle Unterstützung gebeten wird. Ferner gibt es noch zahlreiche kleinere Webshops, in denen etwa ideologiekonforme Bekleidung, Wohnaccessoires, Nahrungsergänzungsmittel, Heilkräuter oder allerlei Produkte für die »Krisenvorsorge« erworben werden können, ohne den Umweg über etwa Amazon gehen zu müssen.
Bei der Betrachtung im Zeitverlauf fällt auf, dass Verlinkungen zum Kopp-Verlag deutlich zunehmen, was insbesondere auf rechtsextreme Kanäle und Verschwörungsideolog*innen zurückzuführen ist. Die Angabe von IBANs steigt in der ersten Hälfte des Jahres 2021 deutlich an, wofür Querdenken-Kanäle maßgeblich verantwortlich zeichnen. Ein Grund für diesen Anstieg könnte die damals bevorstehende Novellierung des Infektionsschutzgesetzes sein, die einschlägige Akteure nutzten, um Panik zu verbreiten – und vermutlich auch als willkommene Finanzierungsgelegenheit des »Widerstands«. Danach sinkt der Anteil der Nachrichten mit IBANs kontinuierlich bis zum Jahreswechsel 2022/23, wo schließlich ein erneuter Anstieg zu beobachten ist, der insbesondere durch verschwörungsideologische Kanäle verursacht wird. Die auffälligsten Schwankungen sind bei der Verwendung von Paypal-Verlinkungen zu beobachten. Auch hier ist – ähnlich wie bei den IBANs – ein starker Anstieg in der ersten Jahreshälfte 2021 zu beobachten. Zudem fällt ein weiterer Peak um die Jahreswende 2021/22 auf. Zu dieser Zeit mobilisierten Kanäle verschiedener ideologischer Prägung zu sogenannten »Spaziergängen«.16 Nach kurzer Abkühlung nimmt auch hier die Aktivität zum Ende des Untersuchungszeitraums wieder zu.
Teilen und kassieren: Kollektives Werben um Unterstützung
Nachdem wir Proportionen und Konjunkturen der Finanzierungsquellen dargestellt haben, widmen wir uns nun der Frage, inwieweit sich die Akteure bei der Monetarisierung unterstützen. Unter Unterstützung verstehen wir das Weiterleiten von Nachrichten, die Verlinkungen zu potenziellen Finanzierungsquellen beinhalten. Insgesamt wurden 38 Tausend Nachrichten mit unterstellter Monetarisierungsabsicht von anderen Kanälen weiterverbreitet. Dabei fällt auf, dass 31 Prozent der Nachrichten von Akteuren gleicher ideologischer Couleur geteilt wurden, während 69 Prozent ideologieübergreifend weiterverbreitet wurden, was eine zumindest latente Kooperation zwischen den Milieus anzeigt.17
Besonders herausstechend sind dabei Querdenken-Kanäle. Ihre Nachrichten werden häufig von Kanälen anderen ideologischen Hintergrunds weiterverbreitet. Rechtsextreme und verschwörungsideologische Nachrichten werden hingegen von einer vergleichsweise geringen Zahl an Kanälen aufgegriffen. Insbesondere Herman und Schubert teilen vielfach Links, die ihnen eine Teilhabe an den Umsätzen des Kopp-Verlags ermöglichen. Allerdings stoßen jene Affiliate-Links auf wenig Interesse. Eine vergleichsweise enge Kooperation besteht zwischen dem verschwörungsideologischen Milieu, den Querdenker*innen und Akteuren, die Corona-Desinformation verbreiten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass deren ideologische Schnittmengen und Ziele vergleichsweise ähnlich sind. Wenig überraschend ist auch die starke Verbindung zwischen verschwörungsideologischen Kanälen und solchen, die der QAnon-Bewegung zuzuordnen sind.
Ferner stellt sich die Frage, welchen zeitlichen Dynamiken die Unterstützung unterliegt. Unsere Daten zeigen zunächst einen Anstieg des Teilens von Nachrichten bis Mitte 2021: Angesichts der »drohenden« Nivellierung des Infektionsschutzgesetz rückten die Akteure offenbar zusammen. In der Hochphase der Pandemie scheinen die Akteure vor dem Hintergrund einer Vielzahl potenzieller Unterstützer*innen wenig von der Sorge um Konkurrenz geleitet worden zu sein, wobei hier insbesondere eine Zunahme der milieuübergreifenden Kooperation zu beobachten ist. Mit dem Abklingen der Pandemie und der stückweisen Rücknahme der Maßnahmen scheint der Wille zur gegenseitigen Unterstützung tendenziell rückläufig. Durchbrochen wurde dieser Abwärtstrend kurzzeitig zum Jahreswechsel 2021/22, als sich die Straßenproteste in die Fläche verlagerten. Danach sank die Kooperation wieder. Seit Anfang des Jahres nimmt der Anteil der geteilten Nachrichten mit Verlinkungen zu Finanzierungsquellen erneut leicht zu. Es bleibt abzuwarten, ob diese Entwicklung nachhaltig ist.
Die Analyse der Verlinkungen gewährt uns Einblicke in die Häufigkeit, mit der die Akteure um finanzielle Ressourcen direkt oder indirekt buhlen. Jedoch können wir nur mutmaßen, welche Einkünfte sie tatsächlich generieren. Ob Amazon, Kopp & Co. tatsächlich einträgliche Quellen der Bewegungsfinanzierung sind, wissen nur die Akteure selbst. Auch bleibt die Kooperationsbereitschaft jenseits des öffentlichen Teilens, etwa durch gegenseitige finanzielle Hilfe, im Dunkeln. Die Analyse von Kryptowährungen lässt allerdings genau solche Einsichten zu. Im Gegensatz zu klassischen Transaktionsformen werden diese nicht von einem Anbieter oder einer Institution moderiert und validiert, sondern dezentral auf der Blockchain gespeichert. Dadurch lassen sich die tatsächlichen Finanzströme der Konten (hier auch Wallets genannt) nachvollziehen. Zwar spielen sie, wie oben bereits dargelegt, nur eine marginale Rolle im Bereich der weitergeleiteten Nachrichten, ein Blick auf letztere offenbart jedoch, dass sie für Milieumanager*innen wie Michael Ballweg oder Influencer wie Jebsen durchaus veritable Finanzierungsquellen sein dürften.
Money Talks: Die gläsernen Vitrinen der Kryptowährung
Dezentral, banken- und staatenlos, gegen das Establishment: Die zentralen Narrative der Kryptowährungen passen gut ins Bild von Rechtsextremen, Verschwörungsideolog*innen und auch Reichsbürger*innen. Gepaart mit der angenommenen Anonymität scheinen Kryptowährungen das ideale Zahlungssystem für das demokratiefeindliche Spektrum. Kein Wunder also, dass immerhin 133 verschiedene Kanäle aus unserem Datensatz für Spenden auf 89 aktiv genutzte Bitcoin– und Ethereum-Wallets werben.18 Sobald jedoch die Wallet-Adresse etwa durch Spendenaufrufe öffentlich gemacht wird, ist die Anonymität passé, da alle Transaktionen auf der Blockchain gespeichert werden. Das ist notwendig, da die dezentral gespeicherte Blockchain die einzige Institution ist, die die Kontobewegungen moderiert und verifiziert – schließlich soll es hier ja keine Banken oder Firmen geben, die diese Aufgabe übernehmen. Diese Transparenz im Geldverkehr macht es möglich, die ein- und ausgehenden Transaktionen der einzelnen Wallets nachzuvollziehen und deren jeweiligen Kontostände zu erfassen. Insgesamt gingen auf die von uns identifizierten Wallets rund 2.700 Transaktionen im Gegenwert von etwa 702.400 Euro ein.19
Das demokratiefeindliche Klientel auf Telegram zeichnet sich grundsätzlich durch eine hohe Kooperationsbereitschaft aus, insbesondere bei der Weiterleitung von Nachrichten.20 Gleichzeitig ist speziell der Spendenmarkt hart umkämpft, weswegen uns zunächst interessiert, welche Akteure die gleichen Wallet-Adressen in ihren Nachrichten bewerben und wer zusammen für Spenden aufruft – oder ob beim Geld die Freundschaft aufhört und jeder nur für sich wirbt. Im Ergebnis sehen wir, dass sich in der Peripherie des Unterstützungsnetzwerks vor allem Akteure finden, die ihr eigenes Wallet bewerben. Sie agieren unabhängig und zeigen in Bezug auf Spendenmobilisierung durch Kryptowährungen keine direkte Zusammenarbeit mit anderen Telegram-Kanälen. Wirft man einen genaueren Blick auf die Akteure, die lediglich für sich werben, fällt auf, dass es sich hierbei oft um Influencer*innen handelt – wie Jebsen, den Alternativjournalisten Roger Bittel oder den rechtsextremen Alternativ-Journalisten Hagen Grell. Auffällig ist auch ein einzelner Querdenken-Kanal (querdenken381), der nur sein eigenes Wallet bewirbt und insbesondere zu Spenden für das Ahrtal aufrief.21
Im Zentrum des Netzwerks kooperieren einige Kanäle, wobei sich die Kooperation auf bestimmte Wallet-Adressen konzentriert. Viele QAnon-Kanäle mobilisieren beispielsweise für ein einzelnes Wallet. Besonders auffällig ist, dass verschiedene Kanäle im Umfeld der Querdenken-Bewegung für ein und dasselbe Wallet mobilisieren, hinter dem wohl Ballweg steht. In Bezug auf Spendenaufrufe werden hier die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen im August 2020 genannt. Gerade die Querdenken-Kanäle legen ein hohes Maß an Organisationsdisziplin bei der Spendenmobilisierung an den Tag und werben vor allem für die Bewegung und – getreu nach dem Motto: »alle für einen und einer nimmt alles« – für ihre Milieumanager*innen. Ferner mobilisieren einige Akteure gleichzeitig für mehrere Adressen, häufig sogar in unterschiedlichen Kryptowährungen, was auf eine gewisse Vielseitigkeit und Flexibilität in der Spendenmobilisierung hindeutet.
Darüber hinaus gibt es Kooperation über die Milieugrenzen hinweg, insbesondere zwischen Akteuren aus dem rechtsextremen Milieu und anderen Ideologien. Auch verschwörungsideologische Kanäle unterstützen des Öfteren Akteure anderer Couleur. Gerade der ins Verschwörungsmilieu abgedriftete Filmemacher Robert Cibis und das mit ihm verknüpfte Format OVALmedia erhalten recht heterogene Unterstützung durch Querdenker*innen sowie rechtsextreme und verschwörungsideologische Kanäle. Selbiges gilt für Janich, für dessen Wallet auch der Corona-Maßnahmen-Kritiker Stefan Homburg, Thomas Grabinger (aka »Der Digitale Chronist«) und ein Neonazikanal (falschegeschichte) die Werbetrommel rühren. Auffällig ist aber auch, dass die Wallets, für die viele Akteure werben, nicht unbedingt die am besten gefüllten sind. Gerade diejenigen, für die nur wenige Akteure werben, weisen die höchsten Kontostände auf, wie wir bei Jebsen, Bittel oder Schrang sehen: alles Personen, die dem verschwörungsideologischen Influencer-Typus zugeordnet werden können.
Digitale Einzelbettler: Beim Geld hört die Freundschaft auf
Abschließend haben uns noch folgende Fragen interessiert: Haben sich die einzelnen Akteure oder Wallets, die sie bewerben, gegenseitig Geld überwiesen? Existieren externe Finanziers, die nicht in unserem Sample enthalten sind und mehrere Akteure unterstützen? Um dies zu beantworten, haben wir die Transaktionen der einzelnen Wallets aus den jeweiligen Blockchains extrahiert und Transaktionsnetzwerke gebildet. Auf diese Weise konnten wir feststellen, dass keines der Wallets, die sich den Akteuren aus unserem Sample zuordnen lassen, Assets an einen anderen uns bekannten Akteur geschickt hat. Es gibt also keine gegenseitige Unterstützung jenseits des Werbens für Spenden, etwa in Form von Bitcoin- oder Ethereum-Überweisungen.
Die untersuchten Knoten, die das Transaktionsnetzwerk verbinden und Transaktionen mit mehreren bekannten Wallets durchführen, werden hauptsächlich von Kryptobörsen oder Wallets durchgeführt, die unnatürliche Kontoaktivitäten aufweisen. Dazu zählen etwa extrem hohe Transaktionsraten oder ungewöhnlich hohe Kontostände, was wiederum auf börsenähnliche Konstrukte hinweist. Trotzdem konnten auch neun natürlich aussehende Wallets identifiziert werden, die mehrere bekannte Akteure finanzieren. Beispielhaft sei eines genannt, das jeweils rund 60 Euro an Ballweg und Jebsen überwies. Lediglich ein Konto überwies an drei der uns bekannten Akteure. Dessen Spenden hatten allerdings nur einen Gegenwert von rund 20 Euro. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass diese Mehrfachspender nur sehr kleine Beträge zwischen 3,50 Euro und 190 Euro spendeten – und dies auch nur in Bitcoin. Das Ethereum-Netzwerk weist keine natürlich anmutenden Mehrfachspender*innen auf und wird lediglich durch Börsen verbunden. Große Finanziers, die hinter der demokratiefeindlichen Szene stehen, gibt es also nicht – zumindest nicht auf der Blockchain.
Was vielmehr deutlich wird, ist die Vielzahl an Transaktionen einzelner Wallets auf jene Wallets, die im demokratiefeindlichen Spektrum beworben werden. Das relativ starke Werben etlicher Querdenken-Kanäle für die beiden Wallets von Ballweg war relativ erfolgreich. Insgesamt gingen bei ihm Transaktionen im Wert von rund 12.500 Euro ein. Noch besser schnitt Jebsen ab, auf dessen Wallet rund 500 kleinere Bitcoin-Transaktionen eingingen, die insgesamt gut 53.000 Euro ausmachten. Einen relativ hohen Eingang an Transaktionen mit einem Gegenwert von rund 13.700 Euro konnte auch der Rechtsextremist Nikolai Nerling (aka »Der Volkslehrer«) verbuchen. Er und Schrang erhielten tatkräftige Unterstützung des Reichsbürgerkanals »FreiheitFuerDeutschland«. Speziell Schrang kam so auf einen Gesamteingang von knapp 65.000 Euro durch Bitcoin-Überweisungen.
Potentielle Spender*innen scheinen wohl eher an die gut sichtbaren Influencer*innen zu spenden, als ihre Zuwendungen an die breite Bewegung zu verteilen. Auch einige kleinere, nicht mit dem Transaktionsnetzwerk verbundene Knoten fallen auf, für die von einigen Kanälen gesammelt wurde. Beispielhaft sei hier der Spendenaufruf von Sellner und zwei weiteren rechtsextremen Kanälen genannt, die für den verurteilten Rechtsextremisten Mario Alexander Müller die Werbetrommel rührten. Dieser war Anführer der identitären Gruppe »Kontrakultur Halle« und wohl durch seine Gerichtskosten in finanzieller Bedrängnis. Auf sein Wallet gingen daraufhin knapp 6.000 Euro ein – allerdings weder von Sellner noch von einem anderen Kanal aus unserem Sample.
A Bit Coinspiracy: Die Unmoral von der Geschichte
Akteure des Querdenken-Milieus verweisen auffallend häufig auf (direkte) Finanztransaktionsmöglichkeiten wie Paypal und IBAN. Diese Akteure gehen, anders als verschwörungsideologische Akteure, nicht den Umweg über Affiliate-Links. Der monetäre Nutzen wird dabei teils transparent gemacht. Die neue Art, Geld zu verdienen, ermöglicht es auch, dass sich manche als Alternativ-Journalist*innen in Szene setzen und im Namen einer nur vage definierten Bewegung eine Gegenberichterstattung zu den sogenannten »Mainstreammedien« anbieten. Derartige content producer werden davon abhängig, ständig neue, spektakuläre Inhalte zu schaffen, die Menschen in ihrer Widerstandsmentalität bestärken. Die daran anschließende Vermarktungslogik jenseits der Direktzuwendungen ist simpel: Die Akteure preisen meist Produkte an, die sich komplementär verkaufen – erst Bücher über einen prophezeiten Untergang, dann die entsprechenden Krisenaccessoires. Das Muster ist also, dass man zunächst eine Panik zu erzeugen versucht und die Lösungen daraufhin mitliefert, was den Umsatz entsprechender Produkte begünstigen dürfte.
Der Exkurs in die Welt der Blockchains wiederum hat gezeigt, dass die »Influencer« bei der Spendenmobilisierung am besten abschneiden und die meisten Transaktionseingänge verbuchen. Sie warben oft für sich allein oder erhielten Unterstützung von wenigen, aber heterogenen Akteuren. Lediglich Querdenken-Kanäle warben konzertiert für das Wallet ihres Milieumanagers Ballweg. Darüber hinaus gibt es keine Transaktionen zwischen den einzelnen Akteuren, um beispielsweise gemeinsame Aktionen zu bestreiten. Auch externe Finanziers der Szene gibt es nicht. Vielmehr scheinen die jeweiligen Akteure eine Fanbase zu haben, die in der Regel nur ihre vermeintlichen Heilsbringer unterstützt, statt an mehrere Personen gleichzeitig zu spenden.
Die neuen Einnahmemöglichkeiten der Crowdfinanzierung verändern nicht nur die Sichtbarkeit der Finanzierungswege von politischen Bewegungen, über die sich auch Konjunkturen in der rechtsextremen und verschwörungsideologischen Szene nachvollziehen lassen. Sie verändern auch die Funktionsweise jener Bewegungen, ermöglichen sie doch eine Kommerzialisierung des politischen Aktivismus, die eine neue Form des Unternehmertums samt persönlicher Bereicherung hervorbringt. Dies sorgt dafür, dass die ideologischen Überlegungen bei der Kreation von politischen Inhalten zunehmend mit dem monetären Kalkül der Bewegungsunternehmer*innen konkurrieren müssen – insbesondere wenn die zu verteilenden Ressourcen knapper werden. Inwieweit dies lang- und mittelfristig neue Konfliktpotenziale in der Bewegung befeuert, bleibt zu beobachten.
Korrekturhinweis: Bei der Berechnung der Krypto-Transaktionen haben wir zunächst alle Eingänge auf die Wallets pauschal einbezogen. Mittlerweile haben wir die Unspent Transaction Outputs (UTXOs), also eingehende Transaktionen, die ähnlich wie Wechselgeld funktionieren und nicht von extern kommen, davon ausgenommen. Das Ergebnis verändert sich insgesamt dadurch nur geringfügig, nur bei zwei Akteuren ergeben sich nennenswerte Unterschiede zu den vorherigen Berechnungen.
Zitationsvorschlag: Forschungsstelle BAG »Gegen Hass im Netz« feat. Pablo Jost, »Jeder wirbt für sich allein? Wie auf Telegram der Aufruhr zum Geschäft wird«, in: Machine Against the Rage, Nr. 3, Sommer 2023, DOI: 10.58668/matr/03.2.
Verantwortlich: Harald Sick, Hendrik Bitzmann, Holger Marcks, Maik Fielitz.
- Siehe grundlegend Oliver Schröm & Andrea Röpke, Stille Hilfe für braune Kameraden. Das geheime Netzwerk der Alt- und Neonazis (Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 2006).
- Siehe Mobile Beratung in Thüringen, Hass und Kommerz. Die neonazistische Musikszene in Thüringen (Erfurt: MOBIT, 2022), online abrufbar hier.
- Siehe Alexander Ritzmann u.a., Finanzierungsmuster und Netzwerke gewaltorientierter rechtsextremer Akteur:innen in Deutschland, Bericht des Counter Extremism Project Germany, 2021, online abrufbar hier.
- Klaus Farin & Henning Flad, »Die Ökonomie des Hasses«, in: Archiv der Jugendkulturen (Hg.), Reaktionäre Rebellen. Rechtsextreme Musik in Deutschland (Bad Tölz & Berlin: Thomas Tilsner Verlag, 2001), S. 85–92.
- Vgl. dazu Donald Horton & R. Richard Wohl, »Mass Communication and Para-Social Interaction. Observations on Intimacy at a Distance«, in: Psychiatry Nr. 3, Jg. 19 (1956), S. 215–229.
- Siehe Nic Newman u.a., Reuters Institute Digital News Report 2023 (Oxford: Reuters Institute for the Study of Journalism, 2023), S. 13.
- Siehe Pablo Jost & Leyla Dogruel, »Radical Mobilization in Times of Crisis. Use and Effects of Appeals and Populist Communication Features in Telegram Channels«, in: Social Media + Society, Nr. 3, Jg. 9 (2023), online hier.
- Diese Zahlen beinhalten auch nicht-kategorisierte Kanäle und Kanäle mit Ideologien, welche in den Auswertungen nicht genannt werden. Die Daten in den Auswertungen beziehen sich auf 1.066 Kanäle und neun Millionen Textnachrichten, die aus unserem hauseigenen Telegram-Monitoring samt ideologischer Klassifizierung entnommen wurden. Vgl. dazu generell unsere Rubrik Radar.
- Während bei Verweisen auf Shops oder Payment-Services vom konkreten Vorliegen eines monetären Interesses ausgegangen werden kann, ist die Rolle der Monetarisierungsfunktion in anderen Fällen ohne weitergehende Analysen schwierig einzuschätzen.
- Dazu zählen beispielsweise der Rechtsanwalt Markus Haintz (RA_MarkusHaintz) oder sein Kollege Rechtsanwalt Ralf Ludwig (RA_Ludwig).
- Unter den Kanälen, die Paypal am häufigsten verlinkten, ist der Rechtsextremist Ignaz Bearth (ignazbearth) mit 4.941 Nachrichten führend. Ebenso ist die Plattform bei rechtspopulistischen Bloggern wie Niklas Lotz (neverforgetniki) ein beliebtes Vehikel, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Bei Kanälen aus dem Kontext der Querdenken-Bewegung wurden 3.240 Verlinkungen auf Paypal festgestellt. Ein interessantes Beispiel sind die »Anwälte für Aufklärung«, die gezielt für finanzielle Unterstützung über Paypal werben. Auch beim schon genannten Querdenker Haintz ist Paypal beliebt, um Geld zu akquirieren.
- Siehe Matthias Schwarzer, »Ein Youtube für Nazis? Was hinter der Plattform Bitchute steckt«, auf: Redaktionsnetzwerk Deutschland, 21. Aug. 2020, online hier.
- Einschränkend ist zu bemerken, dass die Angabe von Paypal-Accounts, IBANs oder Wallet-Adressen häufig in standardisierten Signaturen am Ende der Telegram-Nachrichten verwendet werden. Entsprechend kann hier nicht zwangsläufig davon ausgegangen werden, dass diese Nachrichten hauptsächlich zur Einwerbung von finanziellen Ressourcen verfasst werden. Gleichwohl sind auch diese Signaturen häufig mit Aufforderungen zur Unterstützung verknüpft und daher Zeichen einer gewissen Akquisitionsroutine.
- Transparenzhinweis: Es lässt sich kaum überprüfen, wer sich hinter dem Kanal tatsächlich verbirgt. In einer früheren Version haben wir den Account mit Jebsen in Verbindung gebracht. Wir bitten, dies zu entschuldigen.
- Dazu zählen etwa die esoterischen Autorenkollektive EBURD (eburd) und VEIBZ (veibz) sowie der christliche, AfD-nahe Fundamentalist Dr. Lothar Gassmann (drlothargassmann).
- Siehe dazu Forschungsstelle BAG »Gegen Hass im Netz« feat. Pablo Jost, »Die Kanalisation des Protests. Demokratiefeindliche Mobilisierung via Telegram«, in: Machine Against the Rage, Nr. 1 (Winter 2023), online hier.
- Eine (manifeste) Kooperation im engeren Sinne wäre dann gegeben, wenn zwei oder mehrere konkrete Akteure Nachrichten wechselseitig teilen. Auf dieser Akteursebene lässt sich das in unserem Sample nur geringfügig feststellen. Auf Milieuebene liegt aber durchaus eine (latente) Kooperation vor, insofern die jeweiligen Akteursgruppen wechselseitig Nachrichten teilen.
- Andere Kryptowährungen wie Monero oder Cardano wurden nur wenige Male erwähnt, weswegen wir sie in der Analyse nicht berücksichtigt haben.
- Dafür haben wir die eingehenden Transaktionen mit dem jeweiligen Tageskurs in Euro umgerechnet. Angemerkt sei hier, dass es sich dabei um die Gesamtzahl der eingehenden Transaktionen handelt. Einige dieser Transaktionen kommen auch von Kryptobörsen, die auch lediglich Investitionen der Akteure hinter den Wallets in die jeweiligen Währungen sein könnten. Eine genaue Schätzung, wie viel des Volumens tatsächlich Spenden sind, lässt sich nicht vornehmen. Ein Blick auf die Transaktionen zeigt allerdings, dass viele von Wallets eingehen, die keine Kryptobörsen sind, sondern eher natürlichen Personen zugeordnet werden können. Festzustellen bleibt, dass die jeweiligen Akteure über relativ viel Kapital in Kryptowährungen verfügen und diese wohl eine nicht zu vernachlässigende Finanzierungsquelle für das demokratiefeindliche Milieu sind.
- Vgl. dazu Forschungsstelle BAG »Gegen Hass im Netz«, »Frühling 2023: Rechte Mitmach-Aktion und blaues Umfragehoch«, in: Machine Against the Rage, Nr. 3 (Sommer 2023), online hier.
- Die Spendenaufrufe wurden allerdings nicht erhört. Erst rund fünf Monate nach der Flut im Ahrtal gingen wieder Transaktionen auf das Konto ein.